• Hallo zusammen,

    Ich habe seit 2006 eine Sole Wärmepumpe mit der wir unser Haus heizen und auch das Wasser erwärmen.

    Ich habe mir jetzt schon ein paar mal Gedanken gemacht ob es rentabel wäre, in den Sommermonaten zusätzlich eine kleine Luft Wärmepumpe zu betreiben die nur tagsüber läuft und den eigenen PV Strom nutzt.

    Sprich nur als zusätzliche Heizung die den PV-Strom in Wärme speichert.

    Die neuen Anlagen können ja gezielt angeschaltet werden wenn PV Überschuss vorhanden ist.

    Hat da vielleicht jemand Erfahrung oder Ideen wie und ob das ganze überhaupt sinnvoll ist.

    Lg Martin

  • Hallo Martin,

    ich denke, eine effizientere und kostengünstigere Option wäre es, den Überschuss mithilfe eines Heizstabs zu nutzen und als Wärme in den Warmwasserspeicher einzuspeisen. Die Installation einer Wärmepumpe, selbst wenn sie klein ist, erfordert eine gewisse Investition. Im Gegensatz dazu ist der Heizstab einfach in den Warmwasserspeicher zu integrieren, sofort einsatzbereit und kann über die SG-Ready-Schnittstelle mit der Photovoltaikanlage kommunizieren.

    Durch die Nutzung des Überschusses könnten auch zusätzliche Arbeitszyklen der Wärmepumpe provoziert werden, wobei es empfohlen wird, unnötige Takte zur Reduzierung des Verschleißes zu vermeiden.

    Eine interessante Fragestellung in diesem Zusammenhang wäre jedoch ein Effizienzvergleich bei der Nutzung des PV-Überschusses. Es wäre interessant zu wissen, wie viel Wärme der Heizstab aus 1 kWh Strom erzeugt und wie viel eine Wärmepumpe erzeugen kann.

    Viele Grüße,

    Eddi

  • Hallo Eddi,

    Wie bereits in dem anderen Chat beschrieben, jetzt einmal in genau.

    Ich betreibe eine 9,8kwp pv Anlage mit 10 kw Akku für den Eigenbedarf. Das heißt, zuerst wird der Verbrauch gedeckt, dann der Akku geladen und was dann als Überschuss vorhanden ist, wird über einen 6kw heizstab eingespeist zur Wassererwärmung.

    Ich habe gerade das System noch etwas umgebaut sodass wir aktuell 1500L für Brauchwasser haben und 1000L für Heizung.

    Wir haben das ganze so gebaut das die 1000l Speicher der Heizung im Sommer auch für das Brauchwasser genutzt werden kann.

    So jetzt zu deiner Frage:

    1kwh Strom macht 1kwh Wärme per heizstab

    1kwh Strom macht (je nach WP) ca 4-4,5 kWh Wärme per Wärmepumpe

    Falls die Angaben falsch sind, bitte berichtigt mich.

    Somit wäre die Wärmeerzeugung per WP um das 4 fache Effizienter. Daher kam mir die Idee der 2 WP.

  • Hallo Killerkahle,

    ich denke, dass deine Rechnung, bei Vernachlässigung des Wirkungsgrades des Elektroheizstabes, richtig ist.

    Beim Elektroheizstab kann bei 1 kW elektrische Energie nur 1 kW Wärmeleistung erzeugen.

    Ich denke aber wie Eddi, dass man die Inverstitionskosten der zweiten Wärmepumpe berücksichtigen muss.

    Ich glaube allerdings, dass die regelungstechnischen und hydraulischen Probleme beim Einbau einer zweiten Wärmepumpe doch wohl echt heftig werden.

    Ich würde mir nicht zutrauen, die Regelungstechnik um eine zweite Wärmepumpe zu erweitern, insbesondere wenn auch noch unterschiedliche Fabrikate eingesetzt werden und evtl. weitere Regelventile oder Mischer eingebunden werden müssen.

    Viele Grüße

    Hagez

  • Hey Killerkahle,

    interessanter Ansatz. Allerdings wird sich das niemals amortisieren. Die Kosten für eine Wärmepumpe, auch wenn sie noch so klein ist, stehen nicht im richtigen Verhältnis zu einem geregelten Heizstab. Außerdem sind 1000l schnell aufgeheizt. D.h. auch die kleine WP wird nicht kontinuierlich laufen. Hinzu kommt, dass die WP zur WW-Bereitung eine hohe Verflüssigungstemperatur fahren muss, was wiederum zu einem schlechten COP führt.

    Dann stellt sich die Frage nach der Regelung bei Stromüberschuss aus der PV-Anlage. Ein geregelter Heizstab lässt sich da gut integrieren. Eine WP wird u.U. in die Bilanz grätschen.

    Auf der anderen Seite könntest du mir einer kleinen WP natürlich in den Übergangszeiten effizienter heizen. Dazu würde ich die Anlage dann aber nicht allzu klein auslegen.

    Beste Grüße ✌️


    Hagez und ich scheinen da eine Sprache zu sprechen 😄

    Einmal editiert, zuletzt von Justfendt (4. Mai 2023 um 19:37) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von ener:re mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Regelungstechnisch müsste die über das Smartmeter angesteuert werden. Neue Anlagen sind da mittlerweile drauf ausgelegt und so eingestellt das sie im Betrieb mit PV Strom die maximale Energie erzeugen.

    Hydraulisch sollte auch kein Problem darstellen da beide über getrennte Leitungen die warmwasser speicher befüllen und sonst keine Verbindung miteinander haben.

    Kosten der Wärmepumpe?

    Da bin ich etwas überfragt was man braucht um maximal 2500l Wasser vom 45 Grad auf höchstmögliche Temperatur zu bringen. Es gibt ja schon kleinere Geräte für Teich oder Pool ab 1500€. Ich würde jetzt einfach mal so 6000€für das Gerät plus 1000€ für Installation und kleinteile rechnen.

    Wenn ich jetzt die kWh die der heizstab ca pro Jahr verbraucht mal 0,20 Cent rechne bin ich bei 500€. Würde ich die Energie über die Wärmepumpe nutzen hätte ich den 4 fachen wert an Heizenergie.

    Man kann das nicht so 1 zu 1 umrechnen. Der heizstab macht zb höhere Temperaturen als die WP.

    Wenn man jetzt nur die 500€ rechnet wäre die Anlage nach 14 Jahren bezahlt.

    Rein theoretisch noch früher da ich aus den Strom die 4 fache Energie gewinnen.

    Ich denke da kann man sich schon mal Gedanken drüber machen.

  • 14 Jahre finde ich schon Recht lang, wenn ich mir die durchschnittliche Lebensdauer von einem Verdichter anschaue. Ich weiß nicht für welches Kältemittel du dich entscheidest aber ab 2030 ist Schluss mit F-Gasen. Wenn du dann was an der Anlage hast, musst du komplett neu investieren.

    Versuch den Strom doch anders loszuwerden. Steht schon ein E-Auto vor der Tür?

  • Killerkahle

    Zitat

    Kosten der Wärmepumpe?

    Da bin ich etwas überfragt was man braucht um maximal 2500l Wasser vom 45 Grad auf höchstmögliche Temperatur zu bringen.

    Q = M*C*DeltaT = 2500 kg * 1,16 kW / kg*K * (65-45) K = 58,1 kWh Wärmeenergie

    Ich setze die Wärmeenergie mal gleich mit elektrischer Energie dann sind das 58,1 kWh el. Energie.

    Bei der Wärmepumpe (mit konservative COP-Zahl von 3,0 gerechnet) 58,1 kWh / 3 = 19,4 kWh.

    Viele Grüße

    Hagez

Jetzt mitmachen!

Drei einfache Gründe:
- Austausch mit Wärmepumpen Nutzer
- Infos zum Thema Förderung
- Tipps zum Betrieb der WP's

Registriere Dich kostenlos und werde Teil der Community!