1 Jahr Wärmepumpe mit PV-Anlage

  • Ein Jahr Lambda inkl. PV in Zahlen:

    Ein Jahr ist rum, die Richtschnur für die kommenden Jahre für unser Haus gesetzt.

    Prognosedaten: 6.000 kWh Haus / 5.300 kWh Wärmepumpe / 2.700 kWh Auto = 14.000 kWh Verbrauch

    Wunsch: Strombezug nicht höher als vor der WP und dem Auto = 5.500 - 6.000 kWh. In den letzten Jahren lag dieser zwischen 5.300 -5.800 kWh, tendenziell eher bei den 5.800 kWh.

    Der Zählerschrank wurde mit der PV erneuert und bei der Verkabelung einiges aus dem Haus auf unseren Zähler gelegt, was vorher über den zweiten Anschluss lief - da ist der Verbrauch etwas über 300 kWh niedriger als gewohnt.

    Änderungen: im Laufe des Jahres gab es einen Austausch der Waschmaschine und der Spülmaschine.
    Als zusätzliche Neuanschaffung eine mobile Klimaanlage sowie einen weiteren Kühlschrank und diverse Küchenspielzeuge. 🫣
    Im Teenagerbereich kam ein PC und ein TV hinzu, allerdings (noch) nicht viel genutzt.
    Die alten Pumpen der Heizungsanlage wurden durch neue Pumpen ersetzt, der Minimalverbrauch von dem Wechselrichter der PV-Anlage kam hinzu.

    Änderung Nutzerverhalten: der Trockner wurde etwas öfter angeworfen als sonst, die Klimaanlage und die neuen Geräte wurden ausgiebig „getestet“.

    Der Hausverbrauch ist trotz der Änderungen / Neuanschaffungen noch gesunken, das Auto wurde weniger geladen als gedacht.

    Die Lambda lag mit dem Verbrauch weit unter der Prognose - selbst wenn man noch 10 % für „der-Verbrauch-passt-nicht“ aufschlägt.

    Gesamtverbrauch lag bei knapp 11.500 kWh / 9.100 kWh ohne Auto
    Netzbezug bei rd. 3.800 kWh
    Einspeisung bei etwas über 11.000 kWh

    Strombezugskosten: 260 € plus Grundgebühr = 35 € / Monat für alles.

    Auto habe ich mal separat aufgeführt, denn das verringert die Einspeisung und erhöht den Netzbezug insgesamt um 330 € / Jahr.

    Autarkie für das ganze Jahr: 67 % inkl. den ersten Startschwierigkeiten mit der Wallbox und dem Überschussladen.

    Die Zahlen sind für unser Haus, an dem Standort und mit unserem Nutzerverhalten zusammengestellt - also ganz individuell und somit definitiv nicht allgemeingültig.

    Eckdaten: 320 qm / FBH / Bj. 1986 / 5 Personen inkl. WW/ 300 Liter Puffer / 400 Liter WW / 32° VL- Temperatur bei 0° AT und 22° Raumtemperatur/ 48° WW 2x täglich.
    18 kWp PV / 12 kWh Speicher

  • Wenn nur alle schon auf diesem Stand wären, dann hätten wir kein Klimaproblem. Jeder könnte richtig Geld sparen und das gesparte Geld in zukünftigen Wohlstand investieren. Wie man sieht ist die notwendige Technik längst da, es scheitert leider an der Trägheit und UNVERNUNFT der Masse. In 2023 wurden ca. 830.000 Gasheizungen, 120.000 Ölheizungen und nur 380.000 Wärmepumpen verbaut. Bei ca. 1000-2000€/a Heizkostenersparnis für eine WP und 20 Jahren Lebensdauer hat der Deutsche Fehlentscheidungen nur in 2023 in der Höhe von ca. 40 Mrd. € getroffen. Wir verbrennen quasi unsere Zukunft und finanzieren damit weltweit Kriege. Deutschland hat ca. 5% und Finnland ca. 70% WP im Bestand. Bei uns in Augsburg werden Großwärmepumpen gebaut, davon wurde bislang keine einzige in Deutschland installiert. Meine sichere Prognose - wir werden abgerutscht von Platz 6 auf 22 noch weiter nach unten rutschen. Wir glauben immer noch Weltmeister zu sein, haben tatsächlich aber ein FAX im Kopf.

    Auch wenn es schwer fällt bei soviel Irrsinn positiv zu bleiben: Wo ihr noch richtig Einsparpotential habt, ist Euer Hausverbrauch. Die 5430 kWh lassen sich sehr wahrscheinlich halbieren! Wir (4 Personen) kommen mit ca. 2000 kWh/a (ohne HZ-Pumpen) zurecht.

    Ein Gerät mit 10W Standbyaufnahme verbraucht ca. 100 kWh im Jahr. Oft erkennt man die fest eingebauten Verbraucher wie Dimmer, Rollladenschalter, Klingeltrafo usw. gar nicht. Hier eine Möglichkeit den Bösewichten auf die Spur zu kommen:

    https://www.amazon.de/X4-LIFE-700379-Inspector-III-Energiekostenmessger%C3%A4t/dp/B00BB8JZJM/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=6N8AB9OXZ6T2&dib=eyJ2IjoiMSJ9.0QDJUy51mC5dQit7QtcbC03HTL_TgW7KEkzRH6uAScjN4t1RQAKywm0Kmz-0Eb15ZLUfILk_52E-NXqV2MM6EN8wpdDCrdZvl22hI5lmuUIpq3p0Tz86ZrnoD4--zmRcck9VWsOgmWKyc3O-vWgX5ATDnUkhcbpWq7RvPtNC6uUpdpEo-MmOLnWDd5Fx4MQRW3d3kV2LBQDQyp0GCwHuSGMt0-9oAFUYFJaEHaV2Has.DpxSammUISN2PFww6CJZS91Ru4hhmobYNNsajUMu_A4&dib_tag=se&keywords=X4-LIFE+Strommessger%C3%A4t+f%C3%BCr+Steckdosen+-+Mit+LCD+Display+-+Energiekostenmessger%C3%A4t&qid=1714986234&s=diy&sprefix=x4-life+strommessger%C3%A4t+f%C3%BCr+steckdosen+-+mit+lcd+display+-+energiekostenmessger%C3%A4t%2Cdiy%2C93&sr=1-1

    Habt Ihr eine THG Quote für's EV beantragt - ist zumindest nicht in der Tabelle zu finden? Damit sollte die Rechnung ca. 300€ positiver ausfallen.

    Edited 7 times, last by greta (May 6, 2024 at 4:44 PM).

  • Und der Stromverbrauch deiner WP lag bei ...

    3800 kWh - da ist eine Tabelle angehangen


    greta Am Hausverbrauch bekommen wir nichts eingespart, dafür hängen da zu viele Verbraucher und der Allgemeinstrom vom Haus dran.

    THG Quote haben wir beantragt, mir geht es aber bei der Rechnung rein um Strombezug und Einspeisung inkl. Aufteilung auf Haus / WP / Auto.

    Edited once, last by Nicole Istegal: Ein Beitrag von Nicole Istegal mit diesem Beitrag zusammengefügt. (May 6, 2024 at 6:36 PM).

  • Wir (4 erwachsene Personen) hatten unseren Stromverbrauch von 8500 kWh/a (mit Ölheizung und 2 alten Pumpen) auf 2000 kWh/a (ohne WP+HZ-Pumpen) reduziert. Wäre Strom Wasser, dann würde man sofort sehen, dass es überall tropft, das Geld sinnlos in den Abfluss läuft und damit auch noch das Klima ruiniert wird. Wir lassen es uns also etwas kosten das Klima zu ruineren, ohne dass irgendein Mehrwert entsteht.

    Edited 3 times, last by greta (May 6, 2024 at 8:57 PM).

  • Ich finde, das was Nicole geleistet hat, richtig gut und ausgesprochen nachahmenswert. (Hat auch ein Herzchen von mir bekommen.) Mein Hinweis, dass der Hausstromverbrauch von 5430 kWh/a für einen 4 Personen Haushalt evtl. sehr hoch ist, war ein gut gemeinter Verbesserungsvorschlag. Jeder kann von den Erfahrungen und dem Halbwissen des anderen etwas lernen.

    (Anderer Post, deshalb evtl. unverständlich:) So z.B. dass die Tiefe des 'Loches' (der Bohrung) unbedeutend ist, da es sich um einen geschlossenen Kreis handelt. Vielmehr sind der Leitungswiderstand und die Länge der Solerohre (12x DN25 je 100m) ausschlaggebend. Die ca. 40 Watt leiten sich aus dem Jahresverbrauch und den Betriebsstunden ab, sind also ein Messwert. Für eine 3-140 W Solepumpe erscheint dies auch nicht unplausibel.

    Natürlich darf jeder so leben wie er möchte. Das Problem ist nur, dass wir mit dieser Freiheit unseren Planeten aktuell um das 3-fache überfordern und die Zukunft der kommenden Generationen zerstören. Im Übrigen erscheint mir die Freiheit, teure Energie nutzlos zu verschwenden, tatsächlich oligophren. Meine Meinung, dass der Einbau von neuen Gas- und Ölheizungen ökonomisch, ökologisch und geopolitisch fast immer katastrophal ist, lasse ich gerne zerpflücken bzw. ich lerne immer gerne etwas dazu.

    Außerdem möchte ich mich bei Nicole entschuldigen. Das gehört wahrscheinlich tatsächlich alles nicht hier her.

    PS zur obigen Frage: Meine Sole-WP benötigt 3200 kWh/a (270 qm, Heizkörper). Die Lambdas sind also auf einer Höhe mit den besten Sole-WP. Tolle Leistung von einem so jungen Startup.

    Edited 3 times, last by greta (May 7, 2024 at 11:37 AM).

  • Was sich auf den ersten Blick aus Nicoles Tabelle nicht erschließt ist der PV Deckungsgrad für die WP nach Abzug des Hausstroms bzw. zusätzlich des EV Stroms. Ich bitte dies nicht als Kritik, sonden ausschließlich als Feststellung zu verstehen.

    Man erkennt, dass man selbst mit einer großen PV (18 kW) gemittelt über die Monate Nov bis Feb nichts bzw. fast nichts zur Heizung beitragen kann. Über das gesamte Jahr liegt der best case Deckungsgrad bei ca. 35%. Aufgrund des zeitlichen Versatzes und einer begrenzten PV-Batterie wird der tatsächliche Deckungsgrad vermutlich eher im Bereich 25% liegen.

    Wenn man 25% der Heizenergie über die eigene PV abdecken kann, ist das durchaus sehr gut. Leider wird von vielen HB und der Werbung ein zu rosiges Bild gemalt. Ca. 75% kommen dann doch aus dem Netz. Das mag im Einzelfall natürlich variieren.

    Das spricht in keinem Fall gegen die Gesamtkonfiguration einer möglichst großen PV, einer effizienten WP und eines EVs. Über das gesamt Jahr gemittelt deckt die PV alle Vebraucher in diesem Fall zu 160% ab. Heißt, in Summe entsteht sogar ein Energieüberschuss.

  • Zum Thema Denkfehler:

    1. Das was die Solepumpe in einem Rohr nach oben pumpt, fließt in einem anderen Rohr wieder nach unten (geschlossener Kreis). Die Schwerkraft hebt sich somit auf.

    2. Es handelt sich um eine Grundfos UPML 3-140W PWM gesteuerte Pumpe mit einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 40W (in meiner Anwendung). Es ist weder eine Festleistungspumpe noch läuft diese zu irgendeinem Zeitpunkt mit 140 W.

    3. Zum PV-Deckungsgrad: Gemäß der Tabelle von Nicole beträgt für die Wintermonate Nov bis Feb der Deckungsgrad für die WP 38% für das EV 36% und für das Haus 41%. Gäbe es keine WP, wäre der Deckungsgrad für EV und Haus höher. Der tatsächliche Deckungsgrad für die WP ist somit kleiner als 38%. Oder beispielhaft dargestellt: Angenommen die Spülmaschine und die WP laufen und die PV liefert nicht ausreichend Strom für beide. In diesem Fall wird vermutlich der notwendige Netzbezug in Nicoles Tabelle beiden Verbrauchern gleichermaßen rechnerisch zugewiesen. Also auch hier: gäbe es die WP nicht, stände der Spülmaschine der PV-Anteil der WP zur Verfügung und somit wäre der Deckungsgrad für das Haus höher. Ich würde deshalb bei meiner oben getroffenen groben Abschätzung 25-35% bleiben. Bei einer großen 18 kW PV wie bei Nicole eher 30-35%, sonst entsprechend weniger.

    Edited 3 times, last by greta (May 9, 2024 at 7:00 AM).

  • Mal als Erläuterung:

    1. die PV-Anlage wurde bei uns für die WP angeschafft.

    2. das Auto wurde idR. nur mit Überschuss geladen, wenn dieser nach Abzug von Haus und WP übrig war.

    3. der größte Denkfehler: es gibt Tage, da kommt „nichts“ von Dach und an anderen Tagen wird trotz WP, Haus und Auto zusätzlich eingespeist. Wenn im Haus eine Grundlast von 500 Watt vorliegt, die PV aber z.B. 2 kW Leistung bringt, dann kann der „Rest“ von der WP bzw. vom Haus verbraucht werden. Ohne WP würde der Strom eingespeist werden - daher kann der Monatsertrag nicht dem Haus zugeordnet werden.

  • Die Aussage lautete: "gäbe es die WP nicht, ... wäre der Deckungsgrad für das Haus höher." Gleiches gilt für Zappi. Damit wäre der Deckungsgrad der WP entsprechend niedriger.

    In der Tabelle ist der Netzbezug für die WP und das Haus kein Messwert, sondern eine rechnerische proportionale Aufteilung entsprechend dem Verbrauch. Natürlich kan man den PV-Anteil der WP dem Haus nicht vollständig (100%) zuordnen, aber man könnte dies z.B. zu 50% tun, um zumindest zu einem realistischeren Deckungsgrad zu kommen. Eine exakte Messung wäre sicherlich sehr aufwendig, da Haus und WP auf der gleichen Leitung hängen.

    Für Zappi gibt es mittlerweile ein Firmware-Update, das es ermöglicht im ECO+ Mode 1-phasig, also breits ab 1,4 KW und nicht erst ab 4,2 kW (3-phasig) zu laden. Falls noch nicht vorhanden, würde dies den PV-Deckungsgrad für das EV etwas erhöhen.

    Edited once, last by greta (May 9, 2024 at 10:13 PM).

  • Wenn die Tabelle und meine Aufteilung nicht gefällt - kein Problem, einfach ignorieren. Die Aufteilung erfolgte nach dem Autarkiegrad - obwohl die WP teilweise nur über Tag lief.

    Die Zappi konnte schon immer ( zumindest die letzten 1,5 Jahre ) 1 bzw. 3 phasig im Eco+ Modus laden, seit einem Update gibt es die automatische Phasenumschaltung.

  • Sollte keine Kritik sein, nur eine Hilfe zum besseren Verständnis.

    Es ist wohl unrealistisch 50% Deckungsgrad für die WP aus einer typischen Hausdach-PV zu erwarten, wobei 30% in jedem Fall auch eine Gewinn sind.

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