Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe nach dem neuen $14a EnWG wegen mehr als 4,2 kW Leistung

  • Hallo,

    ich habe gerade den Auftrag zur Installation einer Monoblock-LG ThemaV 12 kW gegeben, wird so in 2-4 Monaten geschehen. Der Heizungsbauer hat aber keine Lizenz zum Anschluss der Elektrik. Ich habe schon "meinen Elektriker" angesprochen, der will mir auch helfen. Das ist beruhigend. Trotzdem weiß ich nicht komplett Bescheid, was zu beachten ist.

    Vielleicht hat ja schon jemand von euch die Erfahrung - seit dem 1.1.2024 - gemacht, was da wegen des $14a EnWG für steuerbare Versorgungseinheiten zu beachten ist?
    (Und was zu installieren ist und wie teuer das alleine wird?)

    In einem Webinar von HAGER habe ich gehört, dass zwar die VNBs noch gar nicht über die entsprechenden Steuer-Einheiten verfügen, aber die Installationen der neuen Wallboxen, Klimageräten und Wärmepumpen seit diesem Jahr zwingend solche von außen steuerbaren - sprich dimm-baren - "Smartmeter" einbauen müssen. Bisher kannte ich den Begriff Smartmeter nur bei PV-Anlagen, der misst sozusagen die drei Phasen und die Summen über die Ströme ins und aus dem Netz.

    Diese neuen $14a EnWG-Smartmeter sollen aber die Energie-Verbräuche von den Wärmepumpen reduzieren können (auch die von Wallboxen oder Klimageräten). Hat jemand von euch da schon Erfahrungen und kann mich ein wenig aufklären?

    Es ist zwar erst Mai 2024, aber vielleicht gibt es ja schon jemand, der die letzten vier Monate das erlebt hat.

    Danke im Voraus für Reaktionen.

    Michael

  • Ich bin im Netzgebiet der Syna und die haben eine gute Anleitung auf der Webseite. Speziell das letzte Dokument enthält Schaltpläne aus den TAB. Die gibt es für Deinen Installateuer beim Netzbetreiber.

    Bei meiner WP ist es so, dass man über die Smart-Grid-Funktion die prozentuale Leistung einstellen kann. Damit kann dann eingestellt werden, wie hoch die Leistung sein darf damit der Netztbezug nicht überschritten wird. Meine nimmt maximal inkl. Heizstab ca. 5,7 kW auf, die muss ich dann entsprechend auf rund 75% einstellen. Aus der Steuerbox hinter dem Smartmeter (das sind die intelligenten Messsysteme, hat nichts mit PV zu tun) kommt dann ein Signal, das dann auf den Smart Grid-Eingang kommt.

    Der Heizungsbauer oder Du müssen ins technische Handbuch der WP schauen, wie LG das realisiert. Nach einer Anleitungim Internet kann man bei LG mit der SG-Funktion die WP stoppen - das ist die Vorgabe wenn man sie prozentual dimmen kann. Nicht machen sollte man, dass der Strom der WP abgedreht wird, weil dann der Kompressor nicht zu Ende laufen kann. Da sollten sich der Heizungsbauer und der Elektriker koordinieren.

    Dokumente:

    https://www.syna.de/corp/bedingungen-steuerbare-verbrauchseinrichtungen

    https://www.syna.de/content/dam/syna-de/dokumente/14a-dokumente/information-installateure-14aEnWG.pdf

    https://www.syna.de/content/dam/syna-de/dokumente/netzanschluss/anschlussbedingungen/tab-ns-anpassungen-14a-enwg.pdf

  • Hey Kater.Ka,

    vielen Dank für diese super Hinweise. Da ich in Niedernhausen sitze, bin ich auch im Einflussbereich der SYNA. Habe teils sehr gute, teils sehr "langsame" Erfahrungen mit der SYNA gemacht. Die Dokumente werde ich mir mal in Ruhe durchsehen.

    Mein Elektriker ist zum Glück von der SYNA lizensiert, das macht es unproblematischer. Mir ist der bürokratische Aufwand nicht zu viel, er muss nur einfach verstehbar sein. Da habe ich bisher von der SYNA aber gute Rückmeldungen, kann also wirklich nicht klagen.

    Ich bin ja noch nicht so weit, aber möchte das vorsorglich vorbereiten. Muss ich - wenn ich vom Heizungsbauer einen ungefähren Termin erhalte - erst noch einen Antrag bei der SYNA stellen? Bekomme ich dann diese Geräte CX und SX (laut dem Seminar von Hager) vom Elektriker oder von der SYNA? Nach dem Seminar von Hager wird das CX-Gerät von der SYNA dann angesteuert (heute noch nicht, aber in der Zukunft). Dieses CX Gerät selber gibt dann die Info an das SX weiter (das ist nach meinem Verständnis dann sozusagen das SmartMeter) und dieses soll dann die Dimmung der Wärmepumpe steuern. So wenigstens lauft Seminar von der Firma HAGER. Ich habe ja auch einen Zählerschrank von HAGER und mein Elektriker verwendet immer HAGER-Sicherungen und daher gehe ich auch davon aus.

    Michael

  • Hi Michael, ich denke, das kommt auf den Netzbetreiber an. Mein Netzbetreiber meint, §14a-Anlage mit Leistungsdimmung macht er nicht und muss es auch nicht tun. Gestern wurde nun ein Gerät zur Abschaltung (EVU-Abschaltung) eingebaut, wobei mein Netzbetreiber meint, das machen sie eh nicht, aber es muss technisch vorgesehen sein.

    Ich war auch überrascht, den so war meine Infos, dass alle WP, die ab 1.1.24 eingebaut werden, entsprechend zu behandeln sind.

  • Bekomme ich dann diese Geräte CX und SX (laut dem Seminar von Hager) vom Elektriker oder von der SYNA?

    Die Geräte sind das Smart Meter Gateway und die Steuerbox, die kommen vom Messstellenbetreiber, das ist die Syna sofern Du keinen anderen gewählt hast.

    Zitat erstes Dokument

    Beauftragung der kostenpflichtigen Zusatzleistungen zur Herstellung der Steuerbarkeit von sVE bei dem Messstellenbetreiber.

    . Muss ich - wenn ich vom Heizungsbauer einen ungefähren Termin erhalte - erst noch einen Antrag bei der SYNA stellen?

    Macht der Elektriker bei der Fertigmeldung (2.Dokument)

    dieses soll dann die Dimmung der Wärmepumpe steuern.

    Die Steuerbox steuert (drittes Dokument Seite 4). Wie oben schon gesagt ist für Dich die entscheidende Frage, wie die LG mit dem Signal umgehen kann. Also kann sie nur ein-/ausschalten (Dimmen auf den nächstniedrigen Wert, das ist dann 0) wie die chinesischen von Solareast, die haben nämlich nur einen Kontakt (ohne Gewähr, habe da noch eine Anfrage laufen) oder kann eine Leistungsbegrenzung aktiviert werden.

  • Vielen Dank, lieber Kater.Ka,

    Ich lese bzw. sehe, dass Du Dich auskennst. Ich rufe diesen Thread nochmal auf, Erfahrungen zu posten - oder ist es im Augenblick so, dass keine neuen Wärempumpen mehr in 2024 installiert wurden?

    Vielleicht bin ich zu naiv, wenn ich einfach die Frage stelle, wie das konkret abläuft. Ich muss im Augenblick versuchen, meinen Heizungsbauer und meinen Elektriker zu koordinieren. Und da bin ich mir etwas unsicher, weil ich nicht weiß, ob die sich möglichst einigen und abstimmen werden.

    Meine konkreten Fragen sind:

    1. Falls der Heizungsbauer einen Lieferungstermin nennt, kann ich meinen Elektriker dazu bringen entweder vorher oder zu diesem Termin die Elektrik zu liefern?

    2. Wird der Antrag dazu von mir oder vom Elektriker zu stellen sein? Ist der Zeitpunkt der Antragsstellung vorher oder erst nachher zu machen?

    3. Müssen Elektriker und Heizungsbauer gleichzeitig bei mir auftauchen? Also an dem Tag oder Tagen, wo die Rohre zu der Außeneinheit verlegt bzw. geschweißt werden?

    Wenn irgendjemand von den Kolleginnen und Kollegen hier im Wärmepumpen-Forum schon im Jahre 2024 eine Installation ihrer Wärmepumpe hinter sich haben, müssten die doch kurz beschreiben können, was wegen des §14a EnWG abgelaufen ist.

    Vielen Dank im Voraus für kurze Erfahrungsberichte.

    Michael

  • Wenn irgendjemand von den Kolleginnen und Kollegen hier im Wärmepumpen-Forum schon im Jahre 2024 eine Installation ihrer Wärmepumpe hinter sich haben, müssten die doch kurz beschreiben können, was wegen des §14a EnWG abgelaufen ist.

    Vielen Dank im Voraus für kurze Erfahrungsberichte.

    Michael

    Hallo Michael, wie schon geschrieben, hängt das von deinem Netzbetreiber ab, ob überhaupt die neue Regelung nach §14 zum Zuge kommt. Meiner hier im Ort hat mir gleich gesagt, "das machen wir nicht, bei uns gibt es die alte Regelung (Abschaltung), auf die wir hier im Netzgebiet aber verzichten". Es wurde zwar ein Teil verbaut, was die zeitgesteuerte Netzabschaltung ermöglichst, aber der Netzbetreiber hat früher und will dies auch zukünftig nicht tun.

    So, zu den grundsätzlichen Erfahrungen mit dem Einbau einer WP und der Abstimmung zwischen Heizungsbauer und Elektriker kann ich berichten, dass dies absolut vorbildlich funktioniert hat. Beide kommen hier aus der näheren Umgebung und kennen sich. Ich habe in der Terminplanung die Planung des Heizungsbauers direkt an den Elektriker weitergeleitet (der natürlich vorher schon wusste, wann in etwa die Aktion steigen wird). Der hat geantwortet, dass er am 1. Tag der WP-Montage zur Abstimmung vorbei kommt. Beide Handwerksbetrieb haben sich dann abgestimmt und alles lief perfekt. Genauso abgestimmt lief die Montage der beiden neuen Stromzähler (Kaskadenschaltung) und die Vorort-Abnahme durch den Netzbetreiber.

    Alles in allem waren die Arbeiten nach gut einer Woche abgeschlossen. Und da ich die erst 12 Jahre alte Gas-Brennwertheizung vorerst noch als Backup mit hab anschließen lassen, gab es auch während der Montage (wir haben eine Wohnung im Haus vermietet) nur für wenige Stunden "kaltes Wasser" und fehlende Heizung.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!