BWWP + später WP oder direkt WP?

  • Hallo Zusammen,


    ich habe eine 8,5 kWP PV Anlage 221° bei 41° Ausrichtung, die einen 20 kWh Akku speist und ansonsten als Inselanlage nicht in der Lage ist einzuspeisen. Irgendwann, wenn der Zähler gewechselt werden muss, werde ich mal das Ding auch anmelden und die Anlage Netzparallel betreiben.

    However, ich möchte nun natürlich meinen alten Öler (24 Jahre) entlasten und die PV Eigenverbrauchsquote über eine BWWP erhöhen. Dabei überlege ich, ob ich eine Trennung zwischen WW und Heizung vornehmen sollte oder in Anbetracht des fortgeschrittenen Alters der Heizung, gleich auf eine WP wechsel.

    4 Personen Haushalt.

    Zum Haus: BJ 1973, freistehend, Fenster 3 Fach verglast, oberste Geschossdecke auf u=0,21 gedämmt, 304 qm Wohnfläche, wovon gut 130 qm FBH und der Rest über Radiatoren und WP (Klimaanlagen) beheizt wird. Vorlauftemperatur der Heizkreise sind 55° der FBH 30°. Ein Kaminofen ist im Wohnzimmer vorhanden. Weitere Maßnahmen, wie Dämmungen der Fassade, Perimeterdämmung oder Bodenplatte sind erstmal nicht vorgesehen. Ein WMZ habe ich im Dezember in Betrieb genommen. Nach der Winterperiode möchte ich die Daten zur Dimensionierung einer potentiellen WP nutzen. 12 m³ Öltank ist noch gut zur Hälfte gefüllt.

    Liebäugel gerade mit einer BWWP, entweder Vitocal 262-A oder STIEBEL ELTRON WWK-I 300 - hierbei dann noch evtl. in den Varianten mit Anschlussmöglichkeit zweiter Wärmeerzeuger. Würde gerne das Öl noch aufbrauchen und dann mal schauen. Ein Energieberater hat einen Sanierungsfahrplan erstellt, aber er hat zu Gas/Pellet geraten. Habt ihr Erfahrungen/Hinweise? Ist dieses Vorgehen ok oder würdet ihr es anders machen?

    Gäbe es evtl. andere BWWP? Ich hadere noch ein wenig damit, mir Propan in den Keller zu stellen, wenn doch jede Außeneinheit einer WP so aufgestellt werden muss, dass keine Gebäudeöffnung in der Nähe ist. Wie sieht es mit den Verboten der anderen Kältemittel aus? Will ungern eine Investition tätigen, die ich dann in absehbarer Zeit erneut tätigen darf.

    Fragen über Fragen, Danke schon mal für euren Input!

    Beste Grüße,

    Carl

  • Eine BWWP hat meinst nur eine geringen elektrischen Verbrauch von 200W. Dafür muss sie möglichst den ganzen Tag durchlaufen. Das ist bei einer PV-Anlage im Sommer nur dann günstig, wenn ein grosser Akku zur Verfügung steht. Da das bei Dir der Fall ist, warum also nicht? rechne mit 2 kWh pro Person pro Tag Zusatzverbrauch von dem ca die Hälfte über den Akku gehen muss. Bei 4 Personen sollte der also > 4kWh Platz/Luft bieten.

    Edited once, last by endif (January 10, 2025 at 4:57 PM).

  • Wenn die uns verraten was ihr ÖLer so in den letzten Jahren verbraucht hat und in welcher Region das Haus steht, genauere Gebäudedaten ....

    könnte man konkretere Aussagen treffen.

    Wie ihnen noch jemand zu Gas oder Pellets raten kann ist mir ein Rätsel, mich würde die Begründung und Berechnungen des Energieberaters interessieren.

    Grundsätzlich kann man WP und bestehende Verbrenner kombinieren, aber sollte der Focus auf dem kurz bis mittelfristigen reinen nutzender WP liegen.

    Die 6000 l Öl zu verbrauchen macht Sinn, eine andere Entsorgung ist recht teuer.

    Brauchwasser Wärmepumpen sind in Kombination mit WP zum Heizen nicht sehr Sinnvoll.


    P.S.

    Die PV als Insel macht für mich keinen Sinn und warum auf den Zähler warten.

  • Brauchwasser Wärmepumpen sind in Kombination mit WP zum Heizen nicht sehr Sinnvoll.

    Dabei müssen die erheblichen Kosten berücksichtigt werden, die durch das Einbinden der Vorrichtungen für WW entstehen. Die Mehrarbeit im Vergleich zur meist sehr einfachen Installation einer BWWP lohnt sich in der Regel finanziell nicht. Ferner bringt eine BWWP den Vorteil einer gewissen Redundanz und Ausfallsicherheit. Das in Kellern der Trocknungseffekt positive Auswirkungen haben kann, sei auch noch erwähnt.

  • Dabei müssen die erheblichen Kosten berücksichtigt werden, die durch das Einbinden der Vorrichtungen für WW entstehen. Die Mehrarbeit im Vergleich zur meist sehr einfachen Installation einer BWWP lohnt sich in der Regel finanziell nicht. Ferner bringt eine BWWP den Vorteil einer gewissen Redundanz und Ausfallsicherheit. Das in Kellern der Trocknungseffekt positive Auswirkungen haben kann, sei auch noch erwähnt.

    Mehr kosten Ventile, Pufferspeicher ... vs extra Pumpe etc. ?

    BWWP - bezieht ihre Energie aus dem Keller und wo kommt die im Winter her?!

  • Mehr kosten Ventile, Pufferspeicher ... vs extra Pumpe etc. ?

    Plus Einbaukosten. Die sind es auch, die den wesentlichen Unterschied machen. Da kann es situativ sein, dass eine BWWP sich nicht einbauen lässt, kein Platz, kein Keller, keine Möglichkeit Zu- und Abluft wie gewünscht oder notwendig zu verlegen. In vielen Fällen kann sie ein großer Gewinn sein, wenn man dadurch auf den WP-Pufferspeicher verzichten kann, bei feuchten Kellern oder Nutzung der Küchen- oder Badabluft z.B.

    Für mich ist konstruktive Einfachheit und Redundanz wichtig, da läuft sogar noch der 30 Jahre alte Elektroboiler für ca. 20 € Stromkosten pro Monat.

  • Plus Einbaukosten. Die sind es auch, die den wesentlichen Unterschied machen. Da kann es situativ sein, dass eine BWWP sich nicht einbauen lässt, kein Platz, kein Keller, keine Möglichkeit Zu- und Abluft wie gewünscht oder notwendig zu verlegen. In vielen Fällen kann sie ein großer Gewinn sein, wenn man dadurch auf den WP-Pufferspeicher verzichten kann, bei feuchten Kellern oder Nutzung der Küchen- oder Badabluft z.B.

    Für mich ist konstruktive Einfachheit und Redundanz wichtig, da läuft sogar noch der 30 Jahre alte Elektroboiler für ca. 20 € Stromkosten pro Monat.

    Über gewisse Backuplösungen sollet man immer nachdenken.

    Ich habe in meinem Speicher eine modulierbaren Heizeinsatz der notfalls eingesetzt und die WP ersetzen kann, sowie einem modernen E-Boiler für WW.

    Letzter wird wenn notwendig aktiviert wenn ich die WP-WW-Bereitung einschränke/deaktiviere um mehr Regelleistung zum Heizen zu haben (ab -9°C) oder wenn Besuch da ist und die Friwa in Temperaturprobleme kommt (auch die an Position 5+ Duschen bekommen dann warmes Wasser ;) .

  • Hallo Zusammen

    und danke für die bisherigen Antworten. Das mit dem Ölverbrauch ist so eine Sache. Ein Rückschluss auf die vergangenen Verbräuche kann gemacht werden, ist aber aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen nicht korrekt. Deshalb habe ich auch den Wärmemengenzähler eingebaut, um eine verlässliche Aussage dieser Heizperiode zu erhalten. Bis dato haben wir so 3 - 3500 l Öl/Jahr verbraucht. Das Haus steht in Leverkusen am Rhein.

    Die BWWP würde an die Warmwasserleitungen angeschlossen werden und die WP dann an die drei Heizkreise. Auf einen neuen Zähler zu warten macht insofern Sinn, als dass ich die komplette Unterverteilung + Hauszuleitung zur existierenden Unterverteilung neu machen lassen müsste, das ist dann mit Installationskosten nochmal mind. 4k€ - solange es also geht werde ich diese Investition in unbekannte Zukunft verlegen, zumal unser EVU und der Messstellenbetrieber die reine Katastrophe sind (Erfahrung von einem ähnlichen Projekt eines Freundes).

    Ja, das mit dem Energieberater war so eine Sache. Habe einiges an Geld investiert, aber das was heraus gekommen ist, naja. Hauptsache ich habe die Fördernummer. Also er war Fan von ST und ich sollte idealerweise meinen alten Öltank umrüsten und könne dann die Wärme darin speichern. Ich habe ihm dann vorgerechnet, dass insofern kein Phasenwechsel erfolgt, das Vorhaben eher nicht clever ist.

    Als Maßnahmenpaket 5 schlägt er vor die Warmwasserbereitung über ST+Puffer und der LWWP zur Gebäudeheizung zu realisieren.

  • Hallo Zusammen

    und danke für die bisherigen Antworten. Das mit dem Ölverbrauch ist so eine Sache. Ein Rückschluss auf die vergangenen Verbräuche kann gemacht werden, ist aber aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen nicht korrekt. Deshalb habe ich auch den Wärmemengenzähler eingebaut, um eine verlässliche Aussage dieser Heizperiode zu erhalten. Bis dato haben wir so 3 - 3500 l Öl/Jahr verbraucht. Das Haus steht in Leverkusen am Rhein.

    Die BWWP würde an die Warmwasserleitungen angeschlossen werden und die WP dann an die drei Heizkreise. Auf einen neuen Zähler zu warten macht insofern Sinn, als dass ich die komplette Unterverteilung + Hauszuleitung zur existierenden Unterverteilung neu machen lassen müsste, das ist dann mit Installationskosten nochmal mind. 4k€ - solange es also geht werde ich diese Investition in unbekannte Zukunft verlegen, zumal unser EVU und der Messstellenbetrieber die reine Katastrophe sind (Erfahrung von einem ähnlichen Projekt eines Freundes).

    Ja, das mit dem Energieberater war so eine Sache. Habe einiges an Geld investiert, aber das was heraus gekommen ist, naja. Hauptsache ich habe die Fördernummer. Also er war Fan von ST und ich sollte idealerweise meinen alten Öltank umrüsten und könne dann die Wärme darin speichern. Ich habe ihm dann vorgerechnet, dass insofern kein Phasenwechsel erfolgt, das Vorhaben eher nicht clever ist.

    Als Maßnahmenpaket 5 schlägt er vor die Warmwasserbereitung über ST+Puffer und der LWWP zur Gebäudeheizung zu realisieren.

    Der "energieberater" hat doch sicher ein ausführliches Dokument bereitgestellt, das dein Haus, Räume , Heizungsinstallation beschreibt...

    wenn man das anschauen kann kann man daraus sinnvolle Planungsunterlagen erarbeiten ;)

    Eine Skizze der hydraulik mit zugehörigen HK (Leistung und Wärmebedarf) ...

  • Also er war Fan von ST und ich sollte idealerweise meinen alten Öltank umrüsten und könne dann die Wärme darin speichern. Ich habe ihm dann vorgerechnet, dass insofern kein Phasenwechsel erfolgt, das Vorhaben eher nicht clever ist.

    Noch vor 5 Jahren war das vielleicht ein guter Rat. Bei den derzeitigen PV- und Akkupreisen aber vermutlich Quatsch. Phasenwechselspeicher sind zwar ziemlich gut, halten lange und es gibt sie für quasi jeden Temperaturbereich, bei einer Summierung der Kosten wird man aber eher davon absehen. Der Platz der Öltanks kann sinnvoller genutzt werden.

  • Der "energieberater" hat doch sicher ein ausführliches Dokument bereitgestellt, das dein Haus, Räume , Heizungsinstallation beschreibt...

    wenn man das anschauen kann kann man daraus sinnvolle Planungsunterlagen erarbeiten ;)

    Eine Skizze der hydraulik mit zugehörigen HK (Leistung und Wärmebedarf) ...

    Ja, das hat er. Die Energiebilanz des Istzustandes ist mit einem Endenergiebedarf 49900 kWh/a einzeln aufgeschlüsselt. Den größten Faktor machen Wärmeverluste über die Wandflächen aus (23.100 kWh/a). Nach kompletter Sanierung (>150k€) wären wir dann bei einem Endenergiebedarf von 32000 kWh/a. Damit reduziere ich meine errechneten Energiekosten von 4150 €/a auf 3100 €/a

  • Ja, das hat er. Die Energiebilanz des Istzustandes ist mit einem Endenergiebedarf 49900 kWh/a einzeln aufgeschlüsselt. Den größten Faktor machen Wärmeverluste über die Wandflächen aus (23.100 kWh/a). Nach kompletter Sanierung (>150k€) wären wir dann bei einem Endenergiebedarf von 32000 kWh/a. Damit reduziere ich meine errechneten Energiekosten von 4150 €/a auf 3100 €/a

    Da passt was nicht!!!!!!!

    Sie haben bis dato 3500 Öl verbraucht, was ca. 35000kWh entspricht und einem realen Wärmebedarf von ca. 27500 kWh/a im derzeitigen Zustand entsprechen dürft.


    Wenn sie das Dokument bereit stellen kann man das mal hinterfragen.

    Edited once, last by bstone (January 19, 2025 at 3:43 PM).

  • Da passt was nicht!!!!!!!

    Sie haben bis dato 3500 Öl verbraucht, was ca. 35000kWh entspricht und einem realen Wärmebedarf von ca. 27500 kWh/a im derzeitigen Zustand entsprechen dürft.

    Zumal WW im Sommerhalbjahr mit Öl/Gasbrenner oft besonders ineffizient bereitet wird und ein überraschend großer Teil des Gesamtverbrauchs darauf entfällt. Knapp 50 MWh hört sich schon echt viel an. Aber vielleicht wurde bisher auch viel gespart, um auf die 27,5 MWh zu kommen?

  • Zumal WW im Sommerhalbjahr mit Öl/Gasbrenner oft besonders ineffizient bereitet wird und ein überraschend großer Teil des Gesamtverbrauchs darauf entfällt. Knapp 50 MWh hört sich schon echt viel an. Aber vielleicht wurde bisher auch viel gespart, um auf die 27,5 MWh zu kommen?

    Da geht es um Größenordnungen die man nicht so einfach sparen kann - ich bin ziemlich sicher das die Berechnungen überprüft werden sollten.

    Auch die kosten der energetischen Sanierung und der damit verbundenen Maßnahmen sollten hinterfragt werden.

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