Lambda: Hydraulikplan, Puffer und Wärmepumpengröße

  • Hallo,
    bei mir steht in Kürze der Austausch der Heizung an – von einer 20 kW Ölheizung (Baujahr 1992) zu einer Luftwärmepumpe. Ich hatte bereits einen Heizungsbauer da, der mir eine IDM-Wärmepumpe verkaufen wollte. Als ich ihn auf die Themen Puffereinbindung und hydraulischen Abgleich angesprochen habe, wusste er darüber nicht Bescheid. Das versprochene Angebot kam ebenfalls nicht – anscheinend war er überfordert oder hatte Bedenken.

    Nun starte ich einen zweiten Versuch und möchte mich besser auf das Erstgespräch vorbereiten. Dafür wäre ein durchdachtes Schema hilfreich. Der Heizungsbauer bietet Wärmepumpen von Lambda an und hat mir in der ersten Korrespondenz die EU13 vorgeschlagen, nachdem ich ihm meine Verbrauchswerte (ermittelt durch den Wärmemengenzähler) übermittelt habe:

    Gesamtverbrauch: 22.800 kWh, davon Warmwasser: 3.300 kWh
    Beheizte Wohnfläche: 110 m² Fußbodenheizung, 90 m² Heizkörper
    Vorlauftemperatur: derzeit auf 50 °C eingestellt, 45 °C eventuell möglich
    Die Heizlast beträgt 10,9kW-11,5kW ohne Keller

    Zusätzlich plane ich eine neue Heizfläche im aktuell unbeheizten Keller (60 m² Fußbodenheizung).

    Diese ist in den bisherigen Verbrauchswerten nicht enthalten, der Keller wird nicht ganzjährig bewohnt werden.

    Meine Fragen:

    • Ist die EU13 überdimensioniert, oder würde die EU10 trotz der zusätzlichen Kellerheizung ausreichen?
    • Ist das gezeichnete Schema durchdacht und technisch umsetzbar?
    • Der Heizungsbauer besteht auf einen Pufferspeicher. Wäre es ein sinnvoller Kompromiss, den Puffer abtrennbar einzubinden?
    • Kann ich meine bestehende Brauchwasser-Wärmepumpe mit 385 Litern weiterverwenden?,
      • Der Wärmetauscher hat eine Fläche von nur 1,4 m². Laut Lambda sollte die Fläche mindestens 0,4 m² pro kW Pumpenleistung betragen.
    • Ist ein neuer Boiler also zwingend erforderlich? Ist die Einbindung des Überstromventil korrekt?, Dieses wäre erforderlich, falls ich den Puffer abschalte.


      Ich freue mich auf eure Einschätzungen!

  • Du hast bereits eine BWWP? Die würde ich weiterhin das Warmwasser machen lassen und die Lambda da komplett heraushalten. Der Effizienzgewinn rechtfertigt nicht mal in 20 Jahren die Umbaukosten.

    Je nach hydraulischer Situation kann ein Puffer notwendig sein. Dieser sollte dann aber vernünftig ausgelegt und umgesetzt werden. Vielfältige Fehler möglich. Zu diesem Thema empfehle ich die Videos von bonotos.

    Das Überströmventil sollte in 99 % der Betriebszustände geschlossen sein, sonst kommt es wie auch oft bei schlecht ausgelegten Puffern zu effizienzmindernder Rücklauftemperaturanhebung.

  • Ist die EU13 überdimensioniert, oder würde die EU10 trotz der zusätzlichen Kellerheizung ausreichen?

    Die Heizlast wird für das kälteste Zweitagesmittel von Zweijahreszeiträumen ausgelegt. Umgekehrt kannst du ausrechnen, wie kalt es an diesen kältesten Tagen im Wohnzimmer wird, wenn die WP statt der errechneten 11,5 nur 10 kW hat. Für NAT = -10 °C würde es statt 22 °C nur 18 °C im Haus werden. Das dauert allerdings mehr als zwei Tage - ein normales Steinhaus hat eine Wärmekapazität von 30 kWh/K. Wenn ein Raum "geopfert" wird, der in diesen Tagen nur 15 °C bekommt, werden es im WZ trotzdem 22 °C. Die EU13 würde dich solcher Sorgen entledigen zum Preis stärkeren Taktens in der Übergangszeit, die einen großen Teil der Betriebsstunden ausmacht.

    Die Erweiterung der beheizten Fläche im Keller würde zwar die Heizlast anheben, aber im Fall von FBH die Effizienz erhöhen. Paradoxerweise könnte der zusätzliche Leistungsbedarf der WP niedriger als errechnet sein, wenn die neu fbh-beheizten Räume an heizkörperbeheizte Räume grenzen und deren Heizlast senken.

  • Ohne die örtlichen Gradzahlverteilung zu kennen, kann ich empfehlen die Leistung der WP eher auf NAT+3K auszulegen (z.B. NAT -12°c auslegen für - 9 °C).

    Die alten Verbrauchsdaten von 22.800kWh + 3.300kWh WW mit ÖL , deuten in Kombination konservativ angelehnt an die Schweizer Formel auf ein sinnvolle Leistung der WP von 8kW. Für den reinen Heizbetrieb sollte eine gute 7 kW Machine ausreichend dimensioniert sein.

    Für einen effizienten Betrieb sollte eine genaue raunbezogene Heizlast/Heizleistung Analyse durchgeführt werden aus der sich dann die optimale Hydraulik ergibt (unteranderem auch der korrekte hydraulische Abgleich). Dazu sollte explizit auf die Optimierung der VL-T und Spreizung geachtet werden, wird gern unterlassen.


    Macht es mehr Sinn das ÜSV bei der VL Leitung vorm Puffer bei Stich einzuplanen, womit die Puffer nur Wasser bekommt, wenn zu wenig Druck ist.

    Betreffend die Wärmepumpengröße bin ich noch unschlüssig was würdet ihr sagen, bei max. 11,4kW Heizlast, NAT -12,6° und VLT 50°.

    Edited 2 times, last by bstone: Ein Beitrag von bstone mit diesem Beitrag zusammengefügt. (March 16, 2025 at 11:42 AM).

  • Habe ja das zweite Prinizipschema von Lambda hergenommen.

    Allgemeine Frage:

    ÜSV zwischen VL/RL(wie eingezeichnet) oder ÜSV vor Puffer bei VL Stichanbindung?

    Hallo dabuwpf,
    es kann sein, dass ich jetzt vollkommen falsch liege aber wenn ich mir das zweite Schema (112_000) anschaue, da sehe ich kein Überströmventil (ÜSV). Du hast lediglich den 3-Wege-Mischer als Umschaltventil zwischen Wärme auf WW-Bereitung oder Heizkreise.

    Habe ich da was übersehen oder falsch verstanden??
    VG
    Hagez

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