Dimensionierung Kaskade für MFH

  • Hallo zusammen,


    ich plane für mein "kleines" Mehrfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten und einer zusätzlich geplante Einheit im Kellergeschoss, den Umstieg von einer alten Ölheizung auf Luft-Wasser-WP. Aus Gründen eines begrenzten Budget's (trotz Förderung) denke ich an eine Selbstbaulösung mit den Herstellern LG oder Panasonic.

    Die Heizlastberechnung hat eine Heizlast bei Normaußentemperatur von 24 kW inkl. Warmwasser ergeben.

    Wenn ich diese Leistung mit einer einzelnen Monoblock-WP abdecken möchte, laufe ich Gefahr, dass diese Einheit bei wärmeren Außentemperaturen in der Übergangszeit nicht weit genug herunter moduliert und es somit zu übermäßigen Taktungen kommt. Deshalb überlege ich eine Kaskade aus zwei Einheiten zu bauen. Der Stellplatz für zwei Außeneinheiten wäre vorhanden, drei geht nicht.

    Mit dieser Lösung könnte man bei geringeren Leistungsanforderungen eine Einheit ausgeschaltet lassen und könnte dann mit einer halb so großen Einheit auch weiter herunter regeln bevor sie in's Takten kommt.

    Meine Frage bezieht sich auf die Dimensionierung der Gesamtleistung der Zweierkaskade. Man könnte ja in diesem Fall so auslegen dass die Heizlast bis Normaußentemperatur komplett abgedeckt wird ohne einen Heizstab einzubeziehen. Also zwei 12 kW-Einheiten.

    Oder ist es auch hier sinnvoll, eine Nummer kleiner zu dimensionieren und einen Bivalenzpunkt einzuplanen ab dem der Heizstab unterstützt? Dann wäre die nächst kleinere Kombi zwei mal 9 KW. Das wären dann aber insgesamt 6 kW weniger Gesamtleistung (18 kW gegenüber 24 kW) im Vergleich zu den zwei 12 kW-Einheiten, da es weder bei LG noch Pana keine Zwischengröße gibt.

    Auf Nachfrage bei LG wurde mir gesagt, dass die beiden Einzeleinheiten in der Kaskade jeweils gleich groß sein müssen, da die Steuerung über den Kaskadenregler nur so geht. Sonst hätte ich auch zwei unterschiedlich große Einheiten in Betracht gezogen. Auf eine Antwort auf die gleiche Anfrage bei Panasonic warte ich noch.

    Wie denkt ihr darüber?

  • drei geht nicht.

    Hatte ich überlesen. Ist auch "Stapeln" in einem Stahlgestell nicht möglich? Die leistungsstarken WP sehen ja auch oft wie zwei gestapelte kleine.


    Mit der Kaskade halbierst du die Mindestleistung und erweiterst enorm den Bereich ohne Takten. Eine besonders knappe Auslegung ist dann m.E. hinfällig.

    Wenn in einigen Jahren ein Gerät nicht mehr durch ein baugleiches ersetzbar ist, funktioniert die Kaskadensteuerung dann trotzdem? Oder wird das nur durch die entsprechende Setzung der Temperaturkurven gesteuert?

    Edited once, last by Erwin Blau: Ein Beitrag von Erwin Blau mit diesem Beitrag zusammengefügt. (April 13, 2025 at 12:57 AM).

  • Da der geplante Aufstellort hinter dem Haus, relativ nahe an der Außenwand ist, käme ich beim stapeln auf die Höhe eines Fensters. Das fällt aus Sicherheitsgründen bei R290 leider aus. Zwei nebeneinander würde gehen. Dann wäre unter dem Fenster ausreichend Sicherheitsabstand.

    Ob die Steuerung bei Austausch eines Einzelgerätes einer anderen Baureihe auch noch funktioniert ist eine gute Frage. Die werden die beiden Hersteller wohl selbst nicht beantworten können, da es ja noch gar keine Nachfolger der aktuellen Baureihen gibt:/ Zumindest wird man in so einem Fall beim selben Hersteller bleiben müssen.

  • ich plane für mein "kleines" Mehrfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten und einer zusätzlich geplante Einheit im Kellergeschoss, den Umstieg von einer alten Ölheizung auf Luft-Wasser-WP. Aus Gründen eines begrenzten Budget's (trotz Förderung) denke ich an eine Selbstbaulösung mit den Herstellern LG oder Panasonic.

    Bei kleinem Budget und MFH am Besten eine 22kW R290 WP von Powerworld für ca 3000 Euro. Läuft bei mir seit zwei Jahren an stelle meiner alten Ölheizung 26kW von Buderus einwandfrei und spart jährlich 4000 Liter Heizöl. Wenn es noch günstiger sein soll kann man auch selbst eine zusammen löten.

    Kleines Selbstbauprojekt für eine 20kW Wärmepumpe, da die Einzelteile sehr preiswert sind: Typischer Aufbau mit Füllanschluss Kreislauf: SWEP B10T (Verdampfer, Anschluss 3 ← R290, Anschluss 4 → Kompressor). Panasonic C-SWS300H00D (Einlass ~5/8 Zoll ← B10T, Auslass ~5/8 Zoll → Kondensator). Kondensator (z. B. B10T, ~15–20 bar → Heizkreis). Expansionsventil (Danfoss TX2, ~10 bar). Füllanschluss: Zwischen Ventil und B10T-Anschluss 3 (~5/8 Zoll Leitung).

    Steuerung mit Coolmay 7 hmi plc alles in einem Gebäude analoge Eingänge Ausgänge 5 ad2da Unterstützung Modbus RTU.

    Beispiel-Steuerlogik Lies Temperaturen (Verdampfer, Kondensator, Heizkreis) über AI (AnalogIn Port) Überprüfe Drücke (Hoch-/Niederdruck) über AI oder DI. Schalte Kompressor ein (DO), wenn die Heizkreis-Temperatur unter Sollwert fällt. (DigitalOut Port) Regle Expansionsventil (AO) basierend auf Verdampfer-Temperatur und Druck. AnalogOut.

  • Ne 22 kW-Maschine für den Preis? Ist ja der Hammer!

    Von dem Hersteller hatte ich zuvor noch nie gehört. Bin gleich mal auf deren Website und habe mir dort das Manual runtergeladen. Lobenswert ist, das die in den Leistungsdiagrammen die unteren Modulationswerte angeben. Das findet man leider nicht bei allen Herstellern. Schon gar nicht bei Pana und LG.

    Das ändert aber auch nichts an der Tatsache , das eine große Einzeleinheit bei milderen Außentemparaturen früh in's Takten kommt. Bei meiner Gebäudekennlinie würde die 22er Powerworld schon ab 6° Außentemperatur anfangen zu Takten. Also würde ich auch bei diesem Hersteller eine Kaskadenlösung mit mehreren kleinen Einheiten vorziehen.

    Wäre natürlich interessant zu erfahren, ob die dafür eine Steuerungsmöglichkeit anbieten. Ich werde da mal anfragen.

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