Der deutsche Heiztechnik-Konzern Viessmann steht kurz davor, für mehr als 12 Milliarden Dollar (ca. 11 Milliarden Euro) an den US-Klimaanlagen-Hersteller Carrier Global verkauft zu werden. Das Familienunternehmen, das sich bisher als einer der Gewinner der Energiewende positioniert hat, soll noch in dieser Woche offiziell den Besitzer wechseln. Der Kaufpreis soll teilweise in Aktien und teilweise in bar ausgezahlt werden.
Der milliardenschwere Deal betrifft insbesondere den Geschäftsbereich der Wärmepumpen bei Viessmann, der rund 85 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. In Deutschland gelten Wärmepumpen als bevorzugte Heizungsform der Zukunft, da sie in Zeiten der Energiewende eine Alternative zu Gas- und Ölheizungen darstellen. Durch den Teilverkauf gegen Aktien und Barmittel würde Viessmann im Carrier-Konzern aufgehen und somit eine deutlich höhere Kapitalkraft erlangen. Dies ermöglicht dem Unternehmen ein schnelleres Wachstum und eine größere Marktpräsenz. Der Unternehmenssitz von Viessmann soll weiterhin in Allendorf an der Eder verbleiben.
Carrier Global verfolgt mit der Übernahme das Ziel, sein Geschäft international auszubauen. Bisher stammen 60 Prozent der 20,4 Milliarden Dollar Umsatz aus Nord- und Südamerika, während nur 23 Prozent aus Europa kommen. Durch die Übernahme von Viessmann erhofft sich das Unternehmen eine stärkere Präsenz auf dem europäischen Markt. In New York fielen die Aktien von Carrier jedoch um sieben Prozent, was auf eine gewisse Skepsis der Anleger hindeutet.
Quelle: n-tv.de