Heizstab Verbrauch

  • Bei unserer Wärmepumpe Panasonic ist im letzten Jahr der Heizstab über 1500 Stunden gelaufen. Mir kommt das sehr viel vor. Dementsprechend ist auch die Stromrechnung ausgefallen.

    Ich hatte für einen ca. 90m2 Haus mit zwei Bewohner einen Stromverbrauch von 8600Kwh.
    Warum war der Heizstab so lange in Betrieb. Das Haus ist Bj.2023.

    Kann mir da jemand weiter helfen

    Mit freundlichen Grüßen Torens

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort. Da ich nur zur Miete wohne ist die ganze Situation nicht so einfach.
    Der Heizungsmonteur war schon mehrfach vor Ort und meint das alles in Ordnung wäre und der Warmwasserverbrauch so hoch wäre.
    Die Kesseltemperatur steht auf 72 Grad . Da wurde gesagt die muss wegen der Entkeimung so hoch sein.

    Ich habe die Vermutung,das die Wärmepumpe falsch eingestellt bzw. defekt ist. Und jetzt nur über die Notheizung läuft.
    Wie kann ich das beweisen.
    Hat jemand einen Tipp an wen ich mich da als Mieter wenden kann?

  • Eine WW-Temperatur von 72°C ist der Wahnsinn und kann mit einer WP nicht funktionieren. Daher rührt wohl auch der hohe Heizstabverbrauch. Der Gas/Öl-Heizungsmonteur ist offenbar noch nicht in der Gegenwart angekommen.

    Typisch ist eine WW-Temperatur von 50°C, möglich sind 45°C, maximal sollten es 60°C sein (Legionellen).

    Wobei die Legionellen sich eigentlich nicht im WW-Speicher vermehren, sondern eher in ungenutzten Rohrleitungen.

  • Eine WW-Temperatur von 72°C ist der Wahnsinn und kann mit einer WP nicht funktionieren. Daher rührt wohl auch der hohe Heizstabverbrauch. Der Gas/Öl-Heizungsmonteur ist offenbar noch nicht in der Gegenwart angekommen.

    Typisch ist eine WW-Temperatur von 50°C, möglich sind 45°C, maximal sollten es 60°C sein (Legionellen).

    Hallo Torens,

    was Greta sagt ist vollkommen richtig und geht gar nicht!

    Ich unterstelle mal, wie Du ja auch schon sagst, dass deine Wärmepumpe mehr als 55 Grad C Vorlauftemperatur schafft.
    Normalerweise geht man davon aus, dass die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe ca. 5 Grad über der WW-Temperatur liegt muss, damit man die Wärmetauscher- und Mischverluste ausgleichen kann, um immer noch 50 Grad warmes Wasser zu bekommen.
    Da deine Wäremepumpe bis (zwar unwirtschaftlich jedoch) wesentlich höhere Vorlauftemperaturen bringt, kannst du evtl. Vorkehrungen gegen Legionellenbefall problemlos treffen, wofür die WW-Temperatur nicht dauerhaft bei 72 Grad C betragen muss.

    Damit sind wir schon mal bei einer maximalen Vorlauftemeratur von 55 - 60 Grad C.
    Jedes Grad überhöhte Vorlauftemperatur bedeutet ungefähr 2,5-4 % Mehrkosten an elektrischem Strom. Rechnen wir mal mit 3 % bei 17 K unnötige Übertemperatur, dann sind das locker 45 % unnötige Stromkosten = 8600 kWh * 0,45 = 3.800 kWh unnötig bezahlter Strom.
    Dazu schönen Gruß an den Monteur!

    Übrigens: Wenn eine Legionellenvorsorge notwendig ist, dann wird das Wasser in regemäßigen Zyklen über einen kurzen Zeitraum auf ca. 65 - 70 Grad C aufgeheizt um die Keine abzutöten, danach wird die Temperatur wieder abgesenkt.


    Frage: Wie viele Wohneinheiten hat das Gebäude und wie genau heißt der Hersteller und das genaue Modell des Brauchwasser/Trinkasserspeichers ???
    VG Hagez

  • Bei unserer Wärmepumpe Panasonic ist im letzten Jahr der Heizstab über 1500 Stunden gelaufen. Mir kommt das sehr viel vor. Dementsprechend ist auch die Stromrechnung ausgefallen.

    Der Bivalenzpunkt ist vermutlich zu hoch eingestellt. Dann schaltet der Heizstab zu früh ein.

    Gehe das Menü der Bedieneinheit durch und suche nach der Einstellung für die Temperatur des Bivalenzpunktes. Wenn dort +5°C oder mehr steht, ist das schlecht. Stelle den vorerst runter auf z.Bsp. -5°C. Sollte es im kommenden Winter nicht warm genug werden, dann etwas höher stellen.

  • Das ist in der Tat extrem viel an Laufzeit für den Heizstab. Theoretisch werden - unter wärmepumpen-tauglichen Voraussetzungen und über das gesamte Jahr betrachtet - max. 3 % der Laufzeit für einen WP-Heizstab angenommen. Manche sehr gut gedämmte Häuser mit zugleich optimal montage-technisch eingestellten und bedienungsmäßig gehandhabten WP-Anlagen kommen (angeblich) sogar ganz ohne einen Heizstab aus.

    Was deshalb aber nicht zwingend immer der Optimal-Fall sein dürfte, wenn sich eine WP-Anlage bei 2-stelligen Minustemperaturen und ohne Heizstab einen "abquält", was letztlich auch den Material-Verschleiß erhöhen dürfte. Und wenn eine WP Anlage aufgrund einer - möglicherweise - zu hoch dimensionierten Leistungsstärke an sich evtl. keinen Heizstab benötigt, dann hat diese ohnehin einen höheren Stromverbrauch und taktet auch entsprechend mehr, was wiederum einen schnelleren Materialverschleiß der WP-Anlage negativ begünstigen dürfte.

    Mein WP-Anlage geht ab kommenden Juni in Betrieb. Bin schon gespannt wie das dann an den sehr kalten Wintertagen mit dem zuschaltbaren Heizstab im Praktischen und vom Verbrauch her genau abgehen wird. Deshalb ist mir die gründliche Einweisung vom Heizungsbauer sehr wichtig. Wobei - die erfahrenen "Self-Made-Profis" (auch hier im Forum sind von denen offenbar einige mit dabei) brauchen das alles natürlich nicht, klar ;).


    Da spricht ein kundiger Fachmann, welchen man auch als relativer Laie (wie ich) normal-verständlich-nachvollziehbar begreifen kann :):thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Elefantor (26. April 2024 um 19:18) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Elefantor mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Mein Heizungsbauer hat mangels irgendeiner Kenntnis an der WP nichts eingestellt und mir lediglich das Handbuch überreicht. Das Stiebel (WPM) Handbuch ist teilw. unvollständig bis falsch und selbst der Stiebel Werkskundendienst war im Westlichen wenig hilfreich bzw. traf teilw. Falschaussagen. Ich hatte nach über einem Jahr Kommunikation mit Stiebel ca. 20 Softwarefehler in der Steuerung mittels eines Datenloggers detailliert dokumentiert. Selbst nach 3 Vorortterminen des zuletzt obersten Stiebel Servicetechnikers wurde kein einziges Problem behoben. An der fehlerhaften Software wollte oder konnte Stiebel nichts ändern. Nach Einschalten eins Rechtsanwaltes hat Stiebel es vorgezogen 12.000€ zu erstatten anstelle die Fehler in der Software zu beheben.

    Es fehlt an allen Stellen an kompetentem Personal. Ich vermute, dass 90% der WP nicht optimal bzw. zu hoch eingestellt sind - ganz nach dem Motto solange es irgendwie warm wird nervt der Kunde nicht - Effizienz, Stromkosten und Klima egal.

    In diesem Sinne wird dem Kunden das Einschalten eines Heizstabes als normal verkauft – welch unseriöser Unsinn. Wenn sich ein Heizstab bei einer WP einschaltet, dann ist die WP falsch dimensioniert oder falsch eingestellt. Ein Heizstab (JAZ 1) ist ineffizienter als die schlechteste falsch eingestellte WP.

    Eine WP sollte so gewählt werden, dass bei AT -10°C diese mit maximal 80% arbeitet. Über 80% wird eine WP in der Regel ineffizient und die Lebensdauer reduziert sich bei den hohen Drehzahlen. Den Heizstab sehe ich lediglich als eine Reserve, wenn die WP ausfällt.


    'Lustige' Geschichte zu meinem Stiebel Heizstab: Aufgrund einer vorhandenen Solarthermie ist die Laufzeit meiner WP im ganzen Sommerhalbjahr kleiner 24 Stunden. Ich sichere deshalb die WP in dieser Zeit aus und lasse sie nur bei Bedarf über die Solarthermie-Steuerung einschalten. Immer wieder wurde dabei der Heizstab bei Außentemperaturen teilw. über 25°C aktiviert. Laut Stiebel Werkskundendienst sei dies jedoch unmöglich. Nach über einem halben Jahr erfolgloser Kommunikation und diversen Tests meinerseits konnte ich nachweisen, dass wenn eine WW-Anforderung vorliegt und man dabei die WP einschaltet, das WW/HZ-Umschaltventil ein höchst erbarmungswürdiges lautes Geräusch von sich gibt und danach der Heizstab einschaltet. Als Stiebel sich aus dem offensichtlichen Mangel der Steuerung nicht mehr herausreden konnte, wurde dieser als normal bezeichnet. Es ist also normal, dass die WP das eingebaute Umschaltventil schädigt und langfristig zerstört. Im Internet konnte man über eine Reihe von frühen Defekten dieses Umschaltventils lesen. Die mangelhafte Software wurde bis heute nicht geändert. Offenbar sterben die Umschaltventile erst nach der Garantiezeit, so verdient Stiebel sogar noch an den eingebauten Mängeln.

    16 Mal editiert, zuletzt von greta (28. April 2024 um 08:19)

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