Erdbohrung für Wärmepumpe - Erfahrungen?

  • Hey Leute,

    ich bin gerade dabei, meine Heizung zu erneuern und spiele mit dem Gedanken, eine Wärmepumpe einzubauen. Ich habe viel über die Vorteile von Wärmepumpen gelesen und bin wirklich beeindruckt von ihrer Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich mich für eine Erdbohrung oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheiden soll. Deshalb wollte ich euch nach euren Erfahrungen mit Erdbohrungen für Wärmepumpen fragen.

    Ich habe bereits einiges über Erdbohrungen gelesen, aber ich würde gerne mehr von Menschen hören, die bereits eine solche Installation durchgeführt haben. Ich habe gehört, dass es einige Vorteile gibt, wie zum Beispiel eine höhere Effizienz und weniger Lärm im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen. Aber ich habe auch Bedenken, dass die Kosten für eine Erdbohrung höher sein könnten und dass es möglicherweise Einschränkungen gibt, wenn es um die Platzierung der Bohrungen geht.

    Ich habe einige Fragen und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt:

    1. Wie hoch waren die Kosten für eure Erdbohrung? Gibt es etwas, auf das ich achten sollte, um Kosten zu sparen?
    2. Wie lange hat die Installation gedauert?
    3. Gab es Probleme bei der Platzierung der Bohrungen? Gibt es bestimmte Faktoren, die ich beachten sollte?
    4. Wie effizient ist eure Wärmepumpe mit Erdbohrung im Vergleich zu anderen Heizsystemen, die ihr vielleicht vorher hattet?
    5. Gibt es Einschränkungen oder Besonderheiten, die ich bei der Planung meiner Heizungsinstallation beachten sollte?

    Ich bin mir bewusst, dass jede Situation einzigartig ist und dass es viele Variablen gibt, die berücksichtigt werden müssen. Dennoch hoffe ich, dass eure Erfahrungen mir helfen können, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

    Ich habe auch über alternative Lösungen nachgedacht, wie zum Beispiel die Nutzung von Solarthermie in Verbindung mit einer Wärmepumpe oder die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Falls jemand von euch Erfahrungen mit solchen Systemen hat, würde ich mich freuen, davon zu hören.

    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe und eure Erfahrungen! Ich bin wirklich gespannt darauf, mehr über eure Erfahrungen mit Erdbohrungen für Wärmepumpen zu erfahren und hoffe, dass ich dadurch eine bessere Entscheidung für meine Heizung treffen kann.

    Cheers!

  • 1. Hallo, die Kosten für die Bohrung sind leider relativ teuer, und kosten pro Meter im Schnitt 80€. Es kommt aber auch darauf an, wo du lebst, und wie tief das jeweilige Unternehmen bohren muss. 2. Bei uns hat die Installation, d.h. Sonde etc. knapp vier Wochen gedauert, was aber grundsätzlich kein Problem war. 3. Platz ist natürlich nötig, damit sie Bohren können (und die Maschine ist nicht unbedingt klein). 4. Die Wärmepumpe ist sehr effizient, und besonders die Erdwärmepumpe ist nochmals günstiger in den laufenden Kosten, da gibt es auch gute Vergleiche. Dabei muss natürlich die höheren Anschaffungskosten gegengerechnet werden. Wir hatten vorher eine Ölheizung, die in den letzten Jahren immer teurer wurde (1,18€/liter) war uns dann langfristig doch zu teuer. Ganz von den politischen Entscheidungen abgesehen. Erdwärmepumpen werden zurzeit auch stark gefördert, was ebenfalls ein Pluspunkt ist. 5. Ein Experte ist da vermutlich der beste Ansprechpartner, er ging mit uns einige Punkte durch, wobei keine Probleme festgestellt werden konnte. Fazit: Ich würde dir empfehlen, dich einfach mal hinzusetzen, und alles durchzurechnen. Die Baubranche hat ein Minus von 28% zu verzeichnen, was Aufträge angeht. Das wird früher oder später auch bei den SHK-Betrieben ankommen, da bin ich sicher.

  • Die Bohrung (knapp 50% von der Gesamtanlage) rechnet sich normalerweise nicht, außer man schreibt sie über 2-3 WP ab.

    Luft-WP sind mittlerweile teilw. sehr effizient und leise: Ovum, Lambda

    Die Vorlauftemperatur und das WP Modell bestimmen die Effizienz. Mit Fußbodenheizung oder großen Heizkörpern kein Problem.

    25.000 kWh Gas = 2.500 L Heizöl = ~4.000 kWh Strom für WP (JAZ größer 5 und VL max 40°C)

  • Die Bohrung (knapp 50% von der Gesamtanlage) rechnet sich normalerweise nicht, außer man schreibt sie über 2-3 WP ab.

    Luft-WP sind mittlerweile teilw. sehr effizient und leise: Ovum, Lambda

    Die Vorlauftemperatur und das WP Modell bestimmen die Effizienz. Mit Fußbodenheizung oder großen Heizkörpern kein Problem.

    25.000 kWh Gas = 2.500 L Heizöl = ~4.000 kWh Strom für WP (JAZ größer 5 und VL max 40°C)

    Es gilt auch zu beachten das eine Sole Wp fast die Doppelte Lebenszeit hat

  • eine Sole Wp fast die Doppelte Lebenszeit hat

    Der einzige Unterschied der beiden Systeme liegt im Verdampfer der Luft-Wasser WP im Vergleich zu einem zweiten Plattenwärmetauscher bei der Sole WP. Ob der Verdampfer so viel schneller den Geist aufgibt, ist fraglich. Der ehemalige Vorteil des Inneneinbaus der Sole WP ist ohne das R134A Prozessmittel eh dahin.


    Die Bohrung (knapp 50% von der Gesamtanlage) rechnet sich normalerweise nicht, außer man schreibt sie über 2-3 WP ab.

    Hinzu kommen weniger frostige Winter und recht warme Übergangszeiten im Herbst und Frühjahr, welche von der Luft-Wasser WP genutzt werden können.

    Die Bohrung setzt auch eine thermodynamisch sehr ergiebige Quelle voraus. Sonst ist die vorhandene Wärme noch vor Ende der Heizperiode verbraucht und die Sole WP bekommt als Arbeitsmittel kältere Sole als die Außenluft. Die Bohrung macht also nur noch in sehr frostigen Gebieten irgendwie Sinn, allerdings ist dort bekanntlich auch der Boden recht kalt, also wieder nichts. Ich bin keineswegs gegen Sole WP und für Luft-Wasser WP. Es geht mir einfach um die sinnvollere Methode. Beide Systeme zusammen könnten irgendwie Sinn machen, wenn man im Sommer über die Sole WP kühlen möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von wp123 (19. April 2024 um 23:06) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von wp123 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Gibt es zu der Behauptung eine representative Statistik?

    Ja langjährige Erfahrung im Feld das ist die echte Statistik und nicht die von Beamten Schreibtisch Täter

    ich werde diesen Sommer eine Erdsonden Wp ersetzten bei eine Kunde jg 1982

    in dieser zeit hätten man 3 luft WP verbraten :)

  • Nichts grosses sonst hätte man sie längst ausgetauscht

    Wenn ich bei einer 60.000.- DM Sole Anlage eine 3000.- DM teure Reparatur an der Wärmepumpe ausführe, ist das bedeutungslos.

    Wenn ich eine 2500.- EUR Luft-Wasser Wärmepumpe kaufe, deren Verdampfer oder Verdichter nach 10 Jahren defekt ist, dann entsorge ich diese und kaufe eine Neue.

  • Hier noch einpaar Infos und Zahlen, die ich Ende letzten Jahres recherchiert habe.

    Erdwärmesonden-Wärmepumpenanlagen

    Die Vorteile der Erdwärmesonden sind der geringe Platzbedarf und damit fast überall möglich, die hohe Effizienz, die hohe Betriebssicherheit und die Möglichkeit ohne Kompressor zu kühlen (free cooling).

    Der Nachteil von Erdwärmesonden sind die immens hohen Investitionskosten die Planungsintensivität.

    Investitionskosten für Erdwärmesonden

    • Typischen Bohrtiefen sind von 40 … 160 m. Die Kosten sind wie folgt:

    2.000 € / kW Kälte (= Entzugsleistung aus dem Boden). So würden am Beispiel einer 10 kW Wärmepumpe, die eine Kälteentzugsleistung aus dem Boden von 7,8 kW hat die Investitionskosten ca. 15.000 € betragen.

    • Andere Kostenkalkulation:
      100 €/m Bohrtiefe +
      1.500 € Baustelleneinrichtung +
      400 € Bohr- und Nutzanzeige

    Wie gesagt, das sind in Internet recherchierte Infos.

    VG
    Hagez

  • fast überall möglich

    Eben nicht. Der Boden muß passen, sonst ist der Wärmeaustausch zwischen Sonde und Umgebung zu gering und die Temperatur sinkt sehr schnell ab. Davon mal abgesehen, darf auch nicht überall gebohrt werden. Das schränkt die Möglichkeit nochmal stark ein. Deshalb ist der Slogan "fast überall möglich" als reine Werbung für das System zu sehen.

    die hohe Effizienz, die hohe Betriebssicherheit

    Weder, noch. Die Effizienz wird von der verfügbaren Bodenwärme bestimmt. Je kälter die Sole wird, je schlecher der Ertrag. Es wird auch verschwiegen, daß die Umwälzpumpe welche die Sole aus über 100m Tiefe pumpen muß, einen erheblichen Strombedarf hat.

    Eine Großanlage, um z.Bsp. ein großes Verwaltungsgebäude zu heizen und zu kühlen, macht Sinn. Besonders für die Kühlung, wenn das Gebäude etliche Stockwerke hoch ist.

    Was tatsächlich in Sachen Erdwärme beim Neubau oder einem Gartenumbau sehr einfach und preiswert möglich ist, sind die Erkollektoren in geringer Tiefe.

  • Wenn ich bei einer 60.000.- DM Sole Anlage eine 3000.- DM teure Reparatur an der Wärmepumpe ausführe, ist das bedeutungslos.

    Wenn ich eine 2500.- EUR Luft-Wasser Wärmepumpe kaufe, deren Verdampfer oder Verdichter nach 10 Jahren defekt ist, dann entsorge ich diese und kaufe eine Neue.

    So so eine sole WP kostet 60000

    und wie viel strom nimmt die Sole Umwälzpumpe deiner Meinung nach?

    lieber nichts schreiben als Blödsinn

  • So so eine sole WP kostet 60000

    Wenn ich bei einer 60.000.- DM Sole Anlage

    Anlage und nicht Sole Wärmepumpe. Und auch DM und nicht EUR. Es geht ja um eine alte Anlage, vor 2002 errichtet. Da ist der Wärmetauscher mit drin. Also Erdbohrung. Und die kostet wesentlich mehr als die Wärmepumpe.

    und wie viel strom nimmt die Sole Umwälzpumpe deiner Meinung nach?

    Je nach Bohrlochtiefe oder Länge der Rohrschlange bei einem Horizontalwärmetauscher, sind das auch mal 500W. Das ist je nach Größe der Wärmepumpe, fast die Hälfte der Kompressorleistung.

  • Unsere Bohrung mit 300 Bohrmetern (6x 50m) hat vor 2 Jahren in Bayern 22.000€ gekostet. Die Kosten lassen sich aber über 2-3 Wärmepumpen abschreiben.

    Die Effizienz der Sole-WP ist vergleichbar mit sehr guten Luft-WP (Lambda, Ovum, Solarfocus, ...), wobei die Luft-WP, wenn es sehr kalt ist mehr Strom benötigt, dafür weniger bei Außentemperaturen oberhalb ca. +5 °C.

    Die Lebensdauer einer Sole-WP mag etwas höher sein wie bei einer Luft-WP. Konkrete Daten sind uns nicht bekannt, halten aber 25 gegenüber 20 Jahre für realistisch.

    Finanziell ist eine Luft-WP in der Regel im Vorteil, insbesondere weil auch die Förderung (~55%) nur bis 30.000€ geht. Bei uns war die Entfernung zum bestehenden Heizungskeller aber zu groß. Im Neubau sollte die Luft-WP immer machbar sein. Draußen geht R290 (GWP 3) als Kältemittel. Bei Innenaufstellung ist R454C (GWP 148) gut, R410 (GWP 2088) wohl eher nicht.

    Konkrete Erfahrung: Unsere Stiebel WPE-I12 hat eine gute Effizienz (WW 4,0 und HZ 6,2 gemäß Anzeige WP). Leider ist die WPM Steuerungssoftware eine Katastrophe. Haben den empfohlenen Pufferspeicher mittlerweile entsorgt, den Fußbodenheizkreis hinter den Heizkörperheizkreis zu einem Heizkreis zusammen gelegt und nach 2 Jahren die Probleme der Software einigermaßen im Griff. Schade, dass Stiebel eine eigentlich gute Kältemaschine über die Software derart ruiniert. Haben nun 3200 kWh Stromverbrauch gegenüber zuvor 2500l Heizöl, was ca. 2000€ und ca. 150 Tonnen CO2 im Jahr spart.

    5 Mal editiert, zuletzt von greta (23. April 2024 um 12:02)

  • Anlage und nicht Sole Wärmepumpe. Und auch DM und nicht EUR. Es geht ja um eine alte Anlage, vor 2002 errichtet. Da ist der Wärmetauscher mit drin. Also Erdbohrung. Und die kostet wesentlich mehr als die Wärmepumpe.

    Je nach Bohrlochtiefe oder Länge der Rohrschlange bei einem Horizontalwärmetauscher, sind das auch mal 500W. Das ist je nach Größe der Wärmepumpe, fast die Hälfte der Kompressorleistung.

    500W

    sorry aber du hast null Ahnung

  • Unser Messwert ist, dass für die Solepumpe, eine Heizungspumpe und die Steuerung ca. 10% der Verdichterenergie notwendig sind. Im Konkreten bei unserer obigen Anwendung also ca. 350 kWh im Jahr. Eine Öl- oder Gasheizung läuft allerdings auch nicht ohne Strom. Bei ca. 5000 Betriebsstunden sind das wild geschätzt ca. 20W für die Solepumpe und je 10W für Heizungspumpe und Steuerung.

    Einmal editiert, zuletzt von greta (23. April 2024 um 13:58)

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